Piz Palü 3900 m

Hochtour Piz Palü 3900 m.ü.M 11./12. Juli 2020

Am Samstag 11. Juli trafen wir uns voller Erwartung und Zuversicht an der Talstation Diavolezza. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr, standen wir schon einmal hier und freuten uns, am nächsten Morgen die Besteigung des Piz Palü über die Normalroute in Angriff zu nehmen. Damals hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Kurz vor dem Sattel mussten wir umkehren. Starker Nordwind und dicker Nebel liessen es nicht zu, weiter zu gehen. Die Sicht war schlecht, die Spuren verweht, sodass uns Curdin mit dem GPS zurück zur Fuorcla Trovat führen musste. Dort haben wir noch eine Stunde gewartet und gehofft, dass das Wetter doch noch aufreisst. Dem war aber nicht so.

Dieses Jahr dann ganz andere Voraussetzungen. Die Prognosen versprechen Topwetter, die Verhältnisse, wie Curdin vor einer Woche bereits erkundet hat, optimal: der Ostgrat vom Sattel-Hauptgipfel weist momentan sehr gute Verhältnisse auf, guter Trittschnee, kein Eiskontakt. Spaltenzone sehr gut eingedeckt (Schneefälle von Mitte Juni). Die Besetzung etwas reduziert, ohne Carla und Daniel dafür begleitet uns Curdins Bergfreund Kevin.

Die Vorfreude bei Maurus und mir ist also riesig und nach einer klaren Nacht starten wir um vier Uhr von der Diavolezza Bergstation der Ostseite des Piz Trovat entlang bis zur Fuorcla Trovat. Auf dem Vadret Pers steigen wir in einer Viererseilschaft am NW-Fuss des Piz Cambrena vorbei südwärts. Im Zick-Zack geht es den guten Spuren folgend um den Cambrena-Abbruch herum aufwärts. Bei den guten Voraussetzungen sind viele weitere Seilschaften vor und hinter uns unterwegs. So geht es gemächlich, bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein bis zum Sattel hinauf. Den steilen Schlussaufstieg auf den Ostgipfel nehmen wir in Zweierseilschaften in Angriff. Es herrschen bei ein wenig Neuschnee auch hier gute Verhältnisse und wir erreichen über den imposanten Grat den Ostgipfel des Piz Palü. Wir steigen noch weiter zum Hauptgipfel wo wir mit herrlicher Weitsicht belohnt werden. Eine Pilgergruppe hält sogar ein Ständchen und stimmt zum Laudate Dominum an. Die Belohnung für den zweiten Versuch der Gipfelbesteigung könnte wohl kaum grösser sein. Nach ausgedehnter Rast steigen wir über die gleiche Route ab und finden unterwegs sogar noch Walter😉. Auf der Terrasse des Berggasthauses stossen wir mit einem wohlverdienten Palü-Bier auf das Gipfelerlebnis an. Danke Curdin für die tolle Tour.

Sabine Homberg-Näf

 

Hochtour Piz Palü 3900 m.ü.M 12./13. Juli 2020

Am nächsten Tag folgte nochmals eine Besteigung des Piz Palü mit den beiden Sektionsmitgliedern Fabian und Dominic. Auf dem Gipfel konnten wir dann wie erhofft Dominics 31. Geburtstag feiern!