Skier's Haute Route Zentralschweiz

Skier's Haute Route im Nebel und Bruchharsch   Von Realp hoch zum Gasthaus Tiefenbach ging's zügig mit dem Skibob. Es war ein fulminanter Start. Sicht gut, Stimmung gut, für die zwei Frauen und sieben Männer auf der Skier's Haute Route unter der Leitung von Bergführer Paul Degonda. Am Morgen dann los im dichten Nebel. «Wir steigen mal hoch zur Albert-Heim-Hütte, dann sehen wir weiter», meint Paul. - Der Nebel lichtet sich und weiter geht's. Erste Abfahrt auf ganz passablem Firn, dann Aufstieg zum Lochberg. Die Sonne drückt zaghaft durch den Nebel, die Stimmung steigt. Niemand ahnt, dass dies die letzten Sonnenstrahlen für die nächsten zwei Tage sein würden. Dichter Nebel dann unter dem Gipfel, Skier auf dem Rucksack, Pickel in der Hand. Auf dem Gipfel angekommen, bestaunen wir die Nebelsuppe in Richtung Göscheneralpsee. Bruchharsch vom Feinsten begleitet uns auf der ganzen Abfahrt, fordert unsere Oberschenkelmuskeln und Nerven. Da kommt Serainas Apfelkuchen im Gwüescht gerade recht und die leicht getrübte Stimmung schnellt in die Höhe. Am Abend verspricht Buchelis Meteo eine aufklarende Nacht. Wir sind zuversichtlich.   Abmarsch um sechs Uhr leider nicht unter dem erhofften Sternenhimmel, sondern in dichtem Nebel. Nach 900 Metern zügigem Aufstieg zur Bergseehütte dann Lagebesprechung: Nebel bis 2900 Meter über Meer sei zu erwarten, berichtet Paul nachdem er die umliegenden Webcams gecheckt hat. Exponierte Stellen im Nebel? Weiter oder umkehren? - Wir entschliessen uns für die Umkehr. Nach wenigen Metern schneller Fahrt auf Firn wiederholt sich das Spiel vom Vortag: Nochmals Bruchharsch, nochmals Apfelkuchen als Trösterli.    Die Skier's Haute Route hängen wir an den Nagel. Der Samstag verspricht nochmals gutes Wetter, aber eher gegen Süden. Der Sonntag wird ein Tag zum Abhaken werden. Wir quartieren uns in Andermatt ein. Und jetzt wird's spannend: Shopping-Tour durch Andermatts Sportgeschäfte, Kaffee und Kuchen im neuen Restaurant Biselli und schliesslich krönender Abschluss in der ebenfalls neuen «Enoteca 1620». So trösten wir uns über die flöten gegangene Skier's Haute Route.   Am Samstag dann der Lohn für zwei Tage Nebel-Bruchharsch-Fahrt: Vom Gemsstock bei strahlend blauem Himmel los zum Pizzo Centrale, beste Schneeverhältnisse. Hoch zur Sunntig Lücke und nochmals tolle Fahrt auf Firn und Pulverschnee runter zur Gotthardstrasse. Wir können nicht genug bekommen und montieren die Felle ein viertes Mal. Aufstieg zum Winterhorn. Und beinahe hätten wir zu hoch gepokert: Eine dichte Nebelschlange zieht von Andermatt her den Berg hinauf. Paul wird nervös. Los, runter nach Hospental. Und diesmal sind wir Sieger über den Nebel, fahren uns frei und landen nach zügiger Fahrt im Restaurant Gotthard, ein grosses Panasché vor uns. Na also, geht doch! - Die Skier's Haute Route sparen wir uns für nächstes Jahr auf. Grazia fetg a Paul, nos super guid da muntogna. Tochen la proxima primavera sin la Skier's Haute Route! Jürg