Piz Tumpiv 3100 m

Piz Tumpiv 3100 m (https://youtu.be/a8tq87tXdKU)

TL1 Curdin Bapst, TL2 Lionel Bapst
Teilnehmer Erika Wirth, Pieder Antoni Halter, Gion Martin Cabalzar, Bruno Suter, David Huonder

Am Mittwochabend läutete bei uns zuhause das Telefon. Eines meiner Kinder ging ran und rief durchs Haus: 'Papi, der Papst ist dran…..' Zuerst war ich ganz verdutzt: 'Was habe ich jetzt schon wieder angestellt? … dass mein Namensvetter Bischof Huonder anrufen könnte, aber gleich der Papst höchst persönlich….?' Ich nahm das Telefon in der Hand und am anderen Ende hörte ich die freundliche Stimme von Tourenleiter Curdin (also 'Herr Bapst', und nicht 'Der Papst'). Alles klar, es musste sich also um die Skitour vom kommenden Samstag auf den Piz Tumpiv handeln.

Drei Tage später war es dann soweit. Treffpunkt Brigels, prächtiges Kaiserwetter, milde Temperaturen, sehr günstige Lawinensituation, einfach perfekte Voraussetzungen für eine tolle Frühlingsskitour.

Die rote Sonnenkugel ging im Osten auf und hat den Startschuss eingeläutet. Um genau 06.30 Uhr sind wir zu siebt los (5 Teilnehmer und die beiden Tourenleiter Curdin und Lionel Bapst).

In zügigem Tempo haben wir bereits nach nur 70 min. die Alp Tschegn Dadens Sut passiert und eine knappe halbe Stunde später haben wir auch schon die Hütte Tschegn Dadens Sura rechts liegen lassen. Weiter ging's in diesem Schritt in das Val Dadens hinein. Nach nur 2 ½ Stunden (ab Brigels) waren wir bereits im Talabschluss angekommen. Eine kurze Verschnaufpause nach 6.5 km und 1'150 hm tat jetzt allen gut. Curdin begutachtete mit Argusaugen das steile, zweite Ostcouloir für eine rassige Abfahrt.

Nach der kleinen Stärkung schaltete Curdin einen Gang runter, denn es folgte der immer steiler werdende Gipfelhang. Es ging schwerer und schwerer und …. keine Kunst: Lästige Schnee- und Eisstollen klebten bei einigen Teilnehmern (und vor allem bei mir) an den Fellen und machten den Aufstieg zur Tortour. Mit Wachsen der Felle ging es dann wieder einigermassen. Aber die letzten paar hundert Höhenmeter lässt man sich davon nicht verderben. Schon bald waren wir auf dem Tumpiv-Gletscher und auf rund 3'000 m haben wir ein Skidepot gebildet. Die Steilrinne sind wir zu Fuss hoch, danach in einfacher Kletterei bis zum Gipfel auf 3'100 m. Curdin ist vorgestiegen und hat zur Sicherheit eine Reepschnur angebracht. Nach 4 ½ Stunden und 1'800 hm haben wir es dann geschafft!

Was für ein Ausblick! Beste Fernsicht vom Osten (Piz Linard, Ortler) über Süden (Palü, Bernina, Rosegg) nach Westen (Monte-Rose-Massiv) und Norden mit dem eindrücklichen Bifertenstock und Tödi. Die Gipfelrast fiel bei diesen milden Temperaturen sehr ausgiebig aus. Man konnte das Panorama nicht genug aufsaugen, aber die Abfahrt wartete auf uns und der Schnee war nun perfekt sulzig.

Die Abfahrt war sehr schön. Zwar liessen die steilen Hänge (teilweise 35 - 40°) die Beine ordentlich brennen, aber das tat dem Spass keinen Abbruch. Der Schnee wurde mit den wärmeren Temperaturen immer sulziger und wir sehnten uns alle nach einem (alkoholfreien) Erdinger oder Apfelmost in der Beiz.

Die wunderschöne Skitour liessen wir in Brigels im Hotel Alpina Revue passieren und den Tag gemütlich ausklingen.

An dieser Stelle gebührt dem sympathischen, hilfsbereiten und sportlichen Bapst-Duo für die umsichtige und gewissenhafte Planung und Durchführung der Tour im Namen aller Teilnehmer ein grosses 'cordial engraziament'!

Sin bien seveser in'autra ga,

David