Tourenprogramm Jo

 

Piz Platta 3392 m

Piz Platta 3392 m

Tourenleiter JO: Marco Camiu, Luca Brunold

Teilnehmer: Pauli Albin, Ivo Casanova, Maurus Cavigelli, Lucas Flepp, Irena Caduff-Riedi

Pünktlich um 6 Uhr versammeln wir uns am vereinbarten Treffpunkt, Parkplatz Reichenau-Tamins. Eigentlich wäre es ja 5 Uhr gewesen. Bei den zu erwartenden hohen Temperaturen kam uns die Zeitumstellung sehr gelegen.

Bei der Begrüssung klärten wir das Missverständnis betr. Ausschreibung dieser Tour. Eigentlich war sie als JO Tour gedacht (siehe Leiter) aber auf der Internetseite auch in der Rubrik Erwachsene aufgeführt. Der einzige Junior, welcher sich angemeldet hatte, hat sich abgemeldet und so blieb es den jungen Tourenleitern nichts anderes übrig als mit uns fünf 'Alten' die Tour durchzuführen.

1 Stunde dauert die Anfahrt dann bis fast zuhinterst im Averstal, nach Pürd. Dort starten wir unsere Tour recht steil bergan. Ein frischer Wind weckt uns definitiv auf und wir kommen zügig voran. Im Talkessel Täli bekommen wir dann endlich unser Ziel, den markanten Gipfel des Piz Platta, zu Gesicht. Doch bevor wir den Gipfel stürmen können gilt es noch 2 sehr anspruchsvolle Schlüsselstellen zu bewältigen und einige Höhenmeter (total 1450) zu überwinden. Wir entscheiden ohne Harscheisen auch die steilen glasigen Passagen zu passieren. Dies war problemlos möglich, weil Marco immer wieder mit seinem Pickel die Spur ausgezeichnet ausbesserte. Wir rüsten das erste Mal um und erklimmen mit Steigeisen und Pickel, die Skis aufgebunden, eine ca. 150 m lange und 40-45 Grad steile Schneerinne. Oben angekommen traversieren wir dann den breiten Rücken, der vom Tälihorn zum Piz Platta hinüberzieht. Hier machen wir unser Skidepot und es heisst ab nun für ca. 200 m steil aufwärts (bis 50 Grad)! Die Sonne brennt erbarmungslos und der Aufstieg fordert. Spätestens jetzt wird mir bewusst, dass einem dieser Gipfel definitiv nicht geschenkt wird. Nach 4 Stunden erreichen wir den Gipfel. Welche Aussicht - unter anderem auf die Bernina-Gruppe - ! Wir geniessen die perfekte Fernsicht und sind einfach happy.

Der Abstieg bis zum Skidepot ist ebenfalls sehr anspruchsvoll und erfordert vollste Konzentration. Die 2. Schneerinne fahren wir hinunter, was eine sehr sichere Skitechnik und auch eine Portion Mut erfordert. Danach folgen aber wunderschöne Pulver- und Firnhänge. Die Belohnung für alle Strapazen. Im unteren Bereich entdeckt Tourenleiter Marco eine Gemse und fordert uns auf, aus Respekt, eine höhere Linie zu wählen, was wir selbstverständlich gerne machen.

Zum Schluss der Tour noch eine sympathische Geste: Teilnehmer und  selbst seit fast 30 Jahren Tourenleiter Pauli Albin bedankt sich herzlich bei den jungen Tourenleiterkollegen für ihre hochkompetente und ausgezeichnete Tourenplanung und - Durchführung. Es sei auch nicht selbstverständlich, dass sie diese Tour mit uns durchgeführt hätten, seien wir doch definitiv nicht mehr im JO Alter.

Engraziel fetg Marco e Luca. Ei stau ina coolira tura cun vus.

Irena Caduff-Riedi